Teil 1
Ich war in der achten Klasse, ich wusste noch gar nicht was ich werden wollte. Ich war noch ganz in meiner eigenen Welt. Aber auf der anderen Seite war ich schon sehr erwachsen und war schon sehr selbstständig. Ich lebte bei meiner Mutter und hatte keine Geschwister. Manchmal fühlte ich mich allein, ich wusste nicht, wen ich hatte, der mir helfen kann, wenn ich eine Frage hatte. Meine Mutter war die ganze Zeit nur mit sich selbst beschäftigt. Klar ist es schlimm, wenn man seinen Vater verliert, aber nicht nur meine Mutter hat daran gelitten, sondern auch ich. Aber das interessierte natürlich keinen. Jeden Tag nach der Schule ging ich nachhause und dachte mir: „Warum musste mein Vater sterben? Meine Mutter kriegt nichts mehr auf die Reihe und kommt gar nicht mehr mit ihrem Leben klar. Manchmal glaube ich, dass sie mich gar nicht mehr will in ihrem Leben, weil ich sie so an ihren verstorbenen Mann erinnere, von der Art her. Schön, mir geht es auch nicht gerade gut damit.“
Ich hatte zwar Freunde und Menschen, die mich so akzeptierten wie ich war, aber ich kam mit mir selber nicht zurecht. Ich hatte meine Mutter noch nie drauf angesprochen, weil ich Angst hatte, dass sie anfängt zu weinen, und ich dann auch immer Tränen in die Augen bekam. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr anders. Als ich meine Mutter drauf angesprochen hatte, passierte etwas, was ich niemals erwartet hätte von ihr. Sie nahm mich in den Arm und sagte, dass sie mich liebt. Daraufhin musste ich weinen. Aber es waren Freudentränen, weil ich das schon seit Jahren von ihr hören wollte.
Am 13.Oktober 2003 ging ich in den Park. Ich wollte meine Mutter treffen weil wir danach zusammen Schulbücher kaufen wollten. Aber sie kam nicht. Ich wartete drei Stunden und dann dachte ich mir, vielleicht hat sie es vergessen und war zuhause. Als ich zuhause ankam, suchte ich in jedem Zimmer nach ihr und fand sie auch dort nicht. Als ich auf der Suche war, traf ich in meinem Wohnzimmer zwei Polizeibeamte. Ich fragte, was los war. Die Beamten guckten mich an und meinten, dass etwas Schreckliches passiert war. Ich dachte mir, was denn, was kann denn noch passieren.
Die Beamten sagten mir, dass meine Mutter tot auf der Straße gefunden worden war. Ich war als erstes so geschockt, dass ich es kaum realisieren konnte. Die Beamten sagten, dass ich jetzt in ein Pflegeheim käme. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, aber was blieb mir anderes übrig. Drei Monate später hatte ich mich an die Situation gewöhnt, ich hatte eine Therapeutin und einen Psychologen, was mir persönlich sehr half. Aber ich wusste immer noch nicht, wie meine Mutter gestorben war. Ich fragte immer wieder bei der Polizei nach, ich fragte jeden, der sich mit diesem Fall beschäftigte. Sie wurde nicht erschossen, sie wurde nicht erstochen, es musste irgendwas in ihrem Körper gewesen sein, dass sie getötet hatte. Aber was?! Irgendwann kam eine Frau zu mir, die mir sagte, wie sie gestorben war: Sie wurde vergiftet. Aber von wem wurde sie vergiftet und warum?! Diese Frau, die mir das gesagt hatte, wollte mir nicht sagen, wer sie war. Ich verstand nicht genau, warum sie so geheimnisvoll war. Danach ging sie einfach und ich sah sie nie wieder.
Als ich in die 10 Klasse kam, war alles anders, neue Lehrer, neue Klasse, alles einfach nur neu und komisch. Was mich verwunderte, war mein neuer Klassenlehrer, der mich immer anguckte, als wäre ich ein Monster. Irgendwann sprach ich ihn darauf an, warum er mich immer so komisch anguckte. Er daraufhin: „Ich habe später eine Freistunde, komm in unser Klassenzimmer, dann können wir reden.“
Ich war erst Mal geschockt und traute dem Ganzen nicht, aber ich wollte ja unbedingt wissen, warum er mich so komisch anguckte. Ich dachte mir, egal, ich zieh das jetzt einfach durch, so blöd das auch klingt. Als ich das Klassenzimmer betrat, stand er auch schon da und guckte mich wieder schon so komisch an. Er sagte, dass ich rein kommen soll und mich hinsetzten soll. Tat ich auch und dann schloss er auf einmal die Tür zu, was eigentlich Verboten war und ging auf mich zu…
Teil 2
…. als er auf mich zu kam, sagte er: „So jetzt sind wir allein.“ Ich daraufhin fragte ihn, was das sollte und erinnerte ihn daran, dass es verboten war, die Türen abzuschließen und das es ihn seinen Job kosten würde. Er meinte zu mir, dass das gar nicht stimmte und
und die Lehrer das nur machten, um einem Angst einzujagen. Ich dachte mir nur, warum machen die Lehrer das?! Das ergab alles keinen Sinn. Ich fragte ihn, warum ich gekommen war und warum er mich immer anguckte, als wäre ich ein Auto.
Er sagte: „Lisa, ich kenn dich schon sehr lang…“ Ich dachte mir nur, waas?! Was meint er denn?
Her Müller meinte: „Deine Mutter und ich hatten ein Verhältnis und sie versprach mir, dir von mir zu erzählen.“
Ich wusste aber nichts davon. Dann rannte Herr Müller plötzlich raus und knallte die Tür hinter sich zu.
Ich dachte mir nur, warum war der jetzt so ausgerastet. Naja, ich ging dann ins Pflegeheim, wo ich wohnte. Dort hatte ich eine gute Freundin, die hieß Laura, der erzählte ich davon. Laura war auch total verstauend und total sprachlos. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Er meinte, dass er ein Verhältnis mit meiner Mutter hatte, aber sie hatte mir nie davon erzählt. Am nächsten Tag ging ich noch einmal zu Herrn Müller und fragte ihn, was das gestern sollte. Er meinte: „Lisa, ich muss dir etwas sagen..!“ Ich dachte mir nur, jetzt kommts. „Lisa ich bin dein eigentlicher Vater.“ Ich hab ihn angeguckt wie ein Auto…! Er meinte, dass er meine Mutter schon seit 20 Jahren kannte und dass sie seine große Liebe war. Dann hatte mich also meine Mutter die ganze Zeit angelogen…! Aber warum? Eh ich mich versah, war Herr Müller wieder weg und ich stand mal wieder da wie ein Depp. Ich hatte dann auch irgendwann keine Lust mehr und wollte dann nach dem Unterricht direkt nach hause. Doch dann schrie Herr Müller, dass ich warten sollte. Ich drehte mich um und fragte, was denn los war. Herr Müller entschuldigte sich bei mir und meinte, dass wir doch vielleicht einen Kaffee trinken könnten oder so. Ich dachte mir, warum nicht und ging mit ihm mit. Langsam verstanden wir uns immer besser und besser. Und ich fand ihn auch gar nicht mehr komisch. Ein paar Wochen später ging Laura, meine beste Freundin, auf mich zu. Sie sagte: „Lisa, ich muss dringend mit dir reden!“ Ich meinte, ok, und wir gingen auf die Toilette. Sie erzählte, dass mein eigentlicher Vater ein Schwerverbrecher war, wegen Diebstahl, Körperverletzung und versuchten Mordes. Ich dachte mir nur, was…, ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte, ich hatte mich so gut mit ihm verstanden, wir waren wie beste Freunde. Ich ging sofort zu meinem Vater und stellte ihn zur Rede..! Er blockte alles ab und meinte, dass es nicht stimmte. Dabei hatte Laura es Schwarz auf Weiß. Eigentlich braucht man als Lehrer ein sauberes Polizeiliches Führungszeugnis und er hat seins gelöscht. Laura hatte es irgendwie raus gefunden. Aber wie? Das war mir in diesem Moment aber egal, weil ich wusste, dass Laura mich niemals belügen würde. Am nächsten Tag ging er zu mir und meinte, dass es stimmte, aber das es seine Vergangenheit war und man das doch vergessen hätte können. Er hatte seine Strafen auch schon abgesessen. Aber seid dem ich das wusste, hatte ich teilweise Angst vor ihm. Aber ich versuchte das zu überspielen. Ich mein, ich dachte Jahre lang, ich hätte keinen Vater mehr und dann stellt sich raus, dass ich doch noch einen hatte. Naja eigentlich war ja auch alles so wie vorher. Dann nach sechs Wochen gab es die ersten Ferien. Ich hatte mich voll gefreut und wollte unbedingt was mit meinem Vater unternehmen. Dann taten wir es auch. Wir waren shoppen und in einem Freizeitpark und hatten eine Menge Spaß. Dann nach zwei Stunden meinte er, dass wir uns hinsetzten sollten und dass er mir was erzählen wollte. Er sagte zu mir, dass er gar nichts von der Schwangerschaft meiner Mutter wusste und er es erst erfahren hatte, als ich schon sechs Jahre alt war. Meine Mutter hatte ihm immer versprochen, was zu sagen, aber tat es nie. Wahrscheinlich weil sie dann meinen, also nach meiner Geburt, meinen „Vater“ kennen lernte. Mein eigentlicher Vater war sehr traurig und so sauer innerlich, dass er gar nicht mehr richtig reden konnte. Dann fing er plötzlich an zu weinen und ich meinte zu ihm, alles wird gut, er hat mich ja durch Zufall gefunden. Dann sagte er zu mir: Mein süßer, süßer Engel. Es wird gar nichts gut, ich werde immer mit einem schlechten Gewissen leben.“ Ich meinte zu ihm, dass das Qutasch ist und er sich keine Sorgen machen sollte. Er sagte dann zu mir: „Nein, Lisa. Es geht nicht darum, sondern der eigentliche Grund, warum ich so ein schlechtes Gewissen habe und ich nie aufhören kann, mir die Schuld zu geben ist der, dass ich derjenige war, der deine Mutter getötet hatte…!“
Teil 3
….ich fragte ihn noch mal: „Was hast du gesagt?!“ Dann wiederholte er sich und sagte alles. Ich war auf meinen eigenen Vater rein gefallen. Ich ging sofort zu Laura und sagte ihr, was alles passiert war. Laura war entsetzt, sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Laura und ich sind sofort zur Polizei gefahren und berichteten alles. Der Polizist fragte ob, wir irgendwelche Beweise hatten, hatten wir aber nicht und das war das Ding. Wir hatten nichts, rein gar nichts. Ein paar Tage später kam Laura nach der Schule zu mir und wollte mir unbedingt was erzählen. Sie fragte, ob ich wüsste wo mein Vater wohnte… aber ich wusste es nicht. Wie sollten wir jetzt herausfinden, wo mein Vater wohnt? Laura hatte eine Idee, sie meinte, dass wir doch die Lehrer fragen könnten, wo Herr Müller wohnte. Frau Schmidt, meine Mathelehrerin wusste, wo er wohnte, dann fragte sie aber, warum wir das wissen wollten, aber mir fiel nichts ein. Laura sagte schnell, dass sie einen Hefter in Geschichte abgeben musste, der übers Wochenende korrigiert werden sollte. Frau Schmidt meinte dann verstört, ok und sagte uns, wo er wohnte.
Danach sind wir sofort zu ihm gefahren, er wohnte eigentlich in meiner Nähe. Als wir da waren, guckten wir erst mal, ob er da war. Er hatte ein Haus, es sah so einsam aus und allein gelassen. Wir wusste nicht, wie wir die Tür aufkriegen sollten. Dann hatte Laura plötzlich die Idee, dass sie doch eine Haarklammer hatte, sie wusste aber nicht, wie man das macht. Wir hatten uns geeinigt, dass wir es trotzdem versuchten. Und irgendwie hatte es dann geklappt, und wir gingen rein. Ich hatte so eine panische angst, und das vor meinem eigenen Vater. Ich dachte mir nur, wie krank das war. Es schien als wäre zuhause. Wir mussten uns beeilen und suchten alles ab, nach Gift oder derartigem. Unten war nichts, aber es gab noch den zweiten Stock…! Als wir oben waren, war rechts ein Bild mit einem Totenkopf, selbstgemalt, ich erschrak mich so sehr. Dann gingen wir in den Flur, da war nichts besonderes und ganz hinten war das letzte Zimmer. Es schien, als wäre es das Schlafzimmer. Als wir rein gingen, war es Stock dunkel. Laura suchte den Lichtschalter, zitternd, und fand ihn dann Gott sei dank. Als das Licht anging, waren große Bilder, Poster artig auf den Wänden von meiner Mutter zusehen, ich fing sofort an zu weinen. Laura versuchte mich zu beruhigen und durchsuchte die ganzen Schränke. In dem einen Schrank, war etwas merkwürdiges, es sah aus wie eine Spritze und daneben war etwas flüssiges. Laura sprang auf und sagte, dass das vielleicht das mittel gewesen sein könnte, womit er meine Mutter getötet hatte. Dann als wir schnell raus gingen wollten, stand mein Vater vor der Zimmertür und wir hatten keinen Fluchtweg…! Er hatte ein Gewähr in seiner Hand und da wusste ich genau, wir werden sterben. Man hörte nur noch Schüsse und Laura und ich starben. Das war der Tod einer tollen Freundschaft und eines furchtbaren Lebens…
ENDE!